Singen ist Medizin – auch für die Geburt

Bianca Maria Heinkel / 04.02.2023
Singen ist Medizin – auch für die Geburt

Stell dir vor: Singen ist Medizin. Singen unterstützt einen erholsamen Schlaf und stärkt die Abwehrkräfte und damit das Immunsystem. Singen wirkt stressreduzierend, weil entspannend und ist gleichzeitig kreislaufanregend, es ist angstlösend und stimmungsaufhellend, es fördert die Verdauung und die Durchblutung, weil es die Sauerstoffzufuhr anregt und ist schmerzlindernd. Alles, was wir bei der Geburt gut gebrauchen und einsetzen können.

Chakra-Flöte tönen

Für die Geburt üben wir in unseren HypnoBirthing Kursen das Tönen bestimmter Laute mithilfe der Chakra-Flöte, heißt wir tönen die den einzelnen Chakras zugeordneten Vokale von unten nach oben lange und laut, um die Qualität bzw. die unterschiedliche Wirkung der einzelnen Töne auf den Körper erfahren zu können. So stehen die eher hohen Kopftöne einem guten Bauchkontakt während der Geburt eher entgegen. Meditierende mit leuchtenden Chakren

Es ist nämlich auch nachgewiesen, dass es eine Verbindung gibt zwischen Mund und Muttermund, das heißt, sind Mund, Lippen und Kiefer locker, sind das auch Muttermund und Beckenboden, und das Baby schaffte es leichter durch den Geburtsweg. So entspannen die eher tiefen Töne wie U oder OU in Verbindung mit konstantem und langsamem Ausatmen den Bauch und Beckenboden während der Welle, was zur Schmerzlinderung führt. Und gleichzeitig beruhigen diese Laute das Baby, das sich durch diese entspannte Stimme seiner Mama auf seinem Weg raus begleitet fühlt.

Sing your Song

Singen tut gut, weil Singen Atmen ist und den Körper entspannt, das ist schon lange wissenschaftlich erwiesen. Singen ist auch heilsam, weil Singen Glückshormone wie Dopamin, körpereigene Opioide und Oxytocin freisetzt. Eben diesen Hormoncocktail können wir in der Schwangerschaft, für die Geburt und später zum Beruhigen des Babys aktivieren. Zusammengefasst ist Singen also einfach gesund und kostet nichts. Außerdem spielt es überhaupt keine Rolle, ob wir besonders schön oder gar perfekt singen. Dem Baby im Bauch ist es wirklich ganz egal, ob die Töne getroffen werden, es kennt ja nur Mamas Stimme und die ist in seinem kleinen Universum, neben Mamas Herzschlag, das Schönste, was es zu hören bekommen kann.

The Sound of Mama

Trommelnde Frauen Gleichzeitig verstärken wir durch das Singen die Bindung zum Kind. Wie das geht? Nun, Mutterleib herrscht allein schon durch ihren Herzschlag in Verbindung mit ihren Körpergeräuschen - wie z.B. den Darmgeräuschen und den Geräuschen im Außen - ein einzigartiger Klangteppich. Diesen besonderen Sound kann das Baby bereits ab ca. der 10. -14. SSW wahrnehmen, da sich in dieser Zeit sein Hörnerv entwickelt. Und damit sich sein Gehör gut ausbilden kann, braucht es Anregungen. Diese bekommt es nicht - wie viele denken - über Musik, die Mama via Kopfhörer an ihren Bauch legt, sondern durch den Klangteppich der das Baby ständig umgibt, und besonders über Mamas Stimme, die über die Knochen in ihrem Körper als Körperschall verstärkt wird. Außerdem wirken die Beckenknochen wie ein großer Resonanzraum - ein wenig so wie ein römisches Amphitheater. Ebenso ist nachgewiesen, dass Babys Melodien, die sie im Mutterleib hören, nach der Geburt wiedererkennen. Sogar die Titelmelodie von Mamas Lieblingsserie.

Wiegenlieder

Schlafendes Baby Ist es da nicht naheliegend, schon in der Schwangerschaft mit Singen schöner Wiegenliedern zu beginnen? Nach der Geburt kann sich das Baby dann an diese vertrauten Laute und an die Geborgenheit in Mamas Bauch erinnern, und das kann ihm helfen, zum Beispiel leichter einzuschlafen. Und tatsächlich gibt es auch Frauen, die während der Geburt singen.

Wichtig sind Freude und Begeisterung, und je mehr wir aus vollem Herzen dabei sind, umso stärker ist die Wirkung. Und wer sich nicht traut, dem möchte ich ein afrikanisches Sprichwort ans Herz legen: Wer sprechen kann, der kann auch singen. So einfach ist das.

Zu guter Letzt

Weil Singen so einen breitgefächerten Einfluss auf den Körper und Gemüt das hat, gibt es mittlerweile ein internationales Netzwerk zur Förderung des Singens in Gesundheits­einrichtungen genannt "Singende Krankenhäuser."

Na, DAS wäre doch eine Errungenschaft – Singende Kreißsaalteams in Deutschland!